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Brandon Sanderson: Jäger der Macht

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Dieses Buch ist der erste Roman aus der Serie „Wax and Wayne“ und der vierte Teil der „Mistborn“-Reihe. Seit den vergangenen 300 Jahren ist der Fortschritt in das Reich Scadrial eingezogen. Züge dampfen durch die industrialisierte Gegend und die ersten Wolkenkratzer werden aufgezogen. Für unseren Helden Waxillium Ladrian, von seinen Freunden und Feinden auch Wax genannt, ist es zunächst ein Schock als er von vom wilden Rauland in die Hauptstadt Elantel zieht. Seit zwanzig Jahren war er nicht mehr in seiner Heimatstadt, der Tod seines Onkels zwingt ihn nun dazu, die Familiengeschäfte zu übernehmen und den Stammbaum fortzuführen. Doch für Wax ist das keine leichte Aufgabe: Als ein Allomant und Gesetzeshüter mit Leib und Seele hasst er es, in einer Stadtvilla von einem Butler verhätschelt zu werden. Doch das ändert sich rasch, als nämlich ebendieser Butler mehrmals versucht, ihn heimtückisch umzubringen.

Wax ist ein Nebelgeborener, ein Allomant, ein Mensch, der durch das Verschlucken bestimmter Metalle psychische und physische Macht ausüben kann. In technokratisierten Elantel jedoch sind Selbsjustizler wie Wax nicht gern gesehen. Es gibt Polizei und Gerichte, die sich um die Verbrechen kümmern. Doch als immer wieder auf unerklärliche Weise wertvolle Metallladungen aus Waggons gestohlen werden, stößt die Wache schnell auf ihre Grenzen. Wax und sein bester Freund aus alten Tagen, Wayne, beginnen zu ermitteln. Und bekommen unerwartete Hilfe von weiblicher Seite.

„Sobald ich die Blase platzen lasse“, sagte Wayne, „wird dieser Ort explodieren, und zwar wie ein Munitionslager in einem ausbrechenden Vulkan.“
Waxillium griff gelassen unter seinen Mantel und holte eine versteckte Pistole aus dem Ärmel. Er legte sie auf den Tisch. Das Zucken in seinem Auge war verschwunden.
„Also?“, frage Wayne.
„Das ist eine schreckliche Metapher. Wie sollte ein Munitionslager in einen Vulkan gelangen?“
„Keine Ahnung. Willst du kämpfen oder nicht?“
„Ich habe versucht abzuwarten“, sagte Waxillium. „Ich wollte ihnen die Gelegenheit zur Flucht geben. Ich habe wirklich versucht, es nicht mehr zu tun.“
„Du hast eine gute Schau daraus gemacht, Wax.“ Er zog eine Grimasse. „Eine zu gute Schau.“
Waxillium legte die Hand auf die Pistole. Dann hob er sie auf. „So sei es also.“ Mit der anderen Hand schüttete er den ganzen Stahlvorrat seines Beutels in seinen Weinbecher und kippte die Mischung herunter.
Wayne grinste. „Im Übrigen schuldest du mir ein Bier, weil du mich belogen hast.“
„Belogen?“
„Du hast gesagt, du hättest keine einzige Waffe dabei.“
„Ich habe keine einzige Waffe dabei“, meine Waxillium, griff sich hinter den Rücken und zog eine weitere Pistole hervor.

„Jäger der Macht“ ist der unglücklich gewählte Titel für die deutsche Ausgabe. Aber man sollte sich vom Titel nicht abschrecken lassen und sich mehr durch den Umschlag inspirieren lassen. Wer Sword-and-Sorcery-Fantasy mit einem Touch von Western und Steampunk mag, ist hier gut bedient. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz: Der Leser wird mitfiebern, welche Frau nun Wax‘ Herz gewinnt. In Summe ist dieses Buch ein sehr netter und auch witziger Zeitvertreib, ein Kassenschlager ist es leider nicht.

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