Kai Diekmann: Der große Selbstbetrug

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Der BILD-Chefredakteur rechnet mit der 68er Generation ab. Kaum einen Lebensbereich den er auslässt. Dass Diekmann sie für ebenso verwerflich wie wirkungsmächtig hält, klingt schon im Untertitel des Buches an: „Wie wir um unsere Zukunft gebracht werden“. Hier ertönt sie wieder, die Nationalhymne der Miesepeter: Das Lied der Deutschen-Dämmerung. Es geht Deutschland schlecht. Unsere gemeinsame europäische Zukunft ist düster. Und Diekmanns Buch fügt eine Strophe hinzu: Schuld sind die Achtundsechziger – an allem und allein. Man muss BILD nicht mögen um das Buch zu lesen. Und schon gar nicht was Herr Diekmann von sich gibt, aber seine Analysen sind wie „seine“ Zeitung: Kurz, billig, einfach und hin und wieder landen sie den Treffer (Wir sind Papst!).

Einer wirklichen Lösung der schwierigen Verhältnissen kommt man aber so nicht näher, denn „Werte“ kann man nicht zurück gewinnen, wenn man immer mit dem Finger auf den Anderen zeigt, sondern nur im gemeinsamen Handeln, und sicher nicht mit Diekmanns billig Formel; einfach hart zu arbeiten und jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, und dabei ein wenig Stolz auf sein eigenes Land sein zu dürfen. Und ich schau, auch nach diesem Buch viel lieber nach vorne, als jammernd zurück!