Hier dreht sich alles um Mord und Verbrechen. Rezensionen und Buchkritiken zu Krimis, Thriller und Psychothriller.
Wien im Herbst 1876: Wenn einem mit einem metallenen Dorn die Augen ausgestochen und jeder Finger verstümmelt wird, ist das nicht nur Mord, sondern ein klares Statement. Das begreift die Wiener Polizei sofort, als sie eine solche verstümmelte Leiche in einem Haufen Müll entdecken. Der Fund im Unrat ist nicht der einzige, bald spricht ganz Wien von einer Mordserie. Mehr durch Zufall geraten die beiden Freunde Hieronymus Holstein und der bucklige Franz in die Ermittlungstätigkeiten der Wiener Polizei. Die Mörderjagd beginnt.
Nichts ist mit dolce vita in der Pension. Major Josef Vierziger, Kommissar außer Dienst, hat sich nach Apulien zurückgezogen, um den Ruhestand angemessen mit italienischem Essen, Grappa und Rotwein zu genießen. Aber der Wunsch in Ruhe und Frieden zu leben, ist zum einen ein frommer, zum anderen ziemlich scheinheilig. Denn wer eine Spürnase mit Leib und Seele ist, sollte nicht in ein Land auswandern, das untrennbar mit einer der größten Verbrecherorganisation, der Mafia, verknüpft ist. Und mit dem Klumpfuß im schönsten Stiefel der Welt bekommt es der Major schnell zu tun, als ein angeschossener Afrikaner in seiner Einfahrt liegt.
Stammgäste dieses Blogs wissen, dass ich eine Vorliebe für Wien-Krimis habe. Deshalb ist hier mittlerweile eine recht ansehnliche Liste von Lesetipps für Gleichgesinnte zu finden. Vor einiger Zeit schrieb mir ein Krimi-Autor, ob ich auch Krimis rezensiere, die nicht in Wien spielen. Genauer gesagt in Linz. „Es ist die dritte Geschichte mit dem gleichen Ermittlerteam und vielleicht haben Sie ja Lust, da einmal hineinzuschnuppern“, schrieb mir der Autor. Und so lernte ich Major Josef Vierziger kennen.
Kriminalinspektor August Emmerich ist ein ruppig-rotziger Ermittler, der oft am Rande der Legalität ermittelt. Indem er nun den Bundeskanzler öffentlich beleidigt, treibt er es mit seiner Renitenz auf die Spitze. Als Konsequenz gibt’s für ihn einen 10-tägigen Disziplinarkurs in der Schwarzenbergkaserne. Wie wir wissen, kann das nicht gut ausgehen. Vor allem nicht mit dem verhassten Kollegen Brühl als Referenten. Und dabei hätte er so einen schönen Doppelmord aufzuklären.
Ein forensisches Institut in einer trostlosen Moorlandschaft von East Anglia: Als der Chef-Biologie in seinem Labor ermordet wird, weint ihm niemand eine Träne nach. Denn Dr. Lorrimer war ein gefühlloser und fieser Zeitgenosse. So ziemlich jeder seiner Kolleginnen und Kollegen hat ein Motiv, ihm den Schädel einzuschlagen.
In unseren Breiten kennt man sie kaum: die englische Krimi-Autorin Dorothy L. Sayers (1893-1957). Sie gehört mit Agatha Christie, G. K. Chesterton, P.D. James oder Edgar Wallace zu den ganz Großen der englischen Kriminalliteratur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Warum sie in Vergessenheit geraten ist, ist mir unerklärlich. Mit ihrem Protagonisten Lord Wimsey, den sie in einer ganzen Serie aus 11 Romanen und mehreren Kurzgeschichten ermitteln lässt, sorgt sie für vergnügliche Spannung. Ganz so, wie man es von den englischen Krimis dieser Zeit gewohnt ist.